Am Mittwoch, den 24.08.2016 veranstaltete das Demenz-Forschungszentrum der Alexianer Krefeld GmbH gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse, unterstützt durch die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG), das Demenz-Servicezentrum Region Niederrhein und die Alzheimergesellschaft NRW eine Tagung speziell für MENSCHEN MIT DEMENZ IN DER FRÜHEN LEBENSPHASE, deren Angehörige und sozialen Bezugspersonen.
Der Veranstaltung liegt das Projekt „FrühLInk“ zugrunde, das vom Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW ins Leben gerufen wurde und gefördert wird durch die Techniker Krankenkasse. Es geht dabei letztlich um den Aufbau und die Bekanntmachung von Hilfsangeboten für Demenzkranke, die aufgrund ihres verhältnismäßig jungen Alters andere Bedürfnisse und eine andere Alltagsgestaltung haben als ältere Betroffene.
Hier gibt es Versorgungslücken, da sich die meisten Hilfsangebote nicht an Jüngere richten.
Das Projekt „FrühLInk“ will Potenziale der Inklusion und quartiersnahen Unterstützung durch Selbsthilfe entwickeln bzw. fördern.
Im Alter von 45 bis 65 Jahren ist etwa jeder 1.000ste in Deutschland an einer Demenz erkrankt, das sind bundesweit zwischen 20.000 und 24.000 Menschen. Auf die Stadt Krefeld heruntergerechnet wären das circa 60 Betroffene. Das erscheint nicht viel und gerade deshalb fehlt es an den für diese Zielgruppe angepassten Hilfen.
Betroffene in dieser Altersgruppe stehen in der Regel noch im Berufsleben. Die Kinder leben noch mit im Haushalt. Ehe- und Familienleben sind angesichts der tiefgreifenden Auswirkungen schwer belastet. Neben dem Ehepartner bedürfen ganz besonders die Kinder Unterstützung, um zu verstehen, was die Demenz bedeutet und zu lernen, wie sie damit umgehen können. Hinzu kommt die Frage nach dem Arbeitsplatz. Was ist noch möglich, was nicht?
Die Erkrankung selbst wird häufig nicht so einfach festgestellt, erstens, weil die Frage danach bei jüngeren Menschen erst sehr spät in Betracht kommt und zweitens, weil hier verhältnismäßig häufig eher selten vorkommende Demenzformen auftreten, wie zum Beispiel die Frontotemporale Demenz, mit ganz anderem Verlauf und anderer Ausprägung der Symptomatik.
Auszug aus der Darstellung des Landesverbandes der Alzheimer-Gesellschaften Nordrhein-Westfalen e. V. (<link http: www.alzheimer-nrw.de fruehlink was-ist-fruehlink>www.alzheimer-nrw.de/fruehlink/was-ist-fruehlink/):
Das Projekt FrühLInk dient der Stärkung der Selbsthilfe und der Verbesserung der Versorgungssituation von Menschen mit früh beginnender Demenz und ihren Angehörigen in ganz NRW. Hierzu wurden in der ersten Phase unter anderem mittels einer Fragebogenstudie und Interviews Bedarfe und Potenziale ermittelt sowie Materialien erstellt. In der zweiten Projektphase werden unter anderem Fortbildungen (FrühLInk-Workshops) zur Qualifizierung selbsthilferelevanter Zielgruppen in ganz NRW durchgeführt. Netzwerkdialoge und Fachberatung fördern unter anderem das Entstehen quartiersnaher Angebote. FrühLInk wird exklusiv gefördert und begleitet von der Techniker Krankenkasse NRW.
In dieser zweiten Phase befindet sich das Projekt. Es läuft vom 1.1.2016 bis 31.12.2017. Die Alexianer Krefeld GmbH mit ihrem Demenz-Forschungszentrum will hier für Krefeld mit den Partnern Lösungsansätze entwickeln, um das Alltagsleben der Erkrankten und der Angehörigen spürbar zu verbessern.
Professor Dr. Ralf Ihl ist Forschungsleiter des Alexianer Demenz-Forschungszentrums und Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie der Alexianer Krefeld GmbH. Außerdem bringt er seine langjährige Erfahrung und seine aktuelle klinische und Forschungstätigkeit in verschiedensten Institutionen ein, die sich mit der Herausforderung “Leben mit Demenz” beschäftigen. Unter seiner Initiative konnten für einige Zielgruppen besondere Angebote entwickelt und umgesetzt werden. Mit dem Projekt “FrühLInk” und der Start-Up-Veranstaltung für Krefeld soll eine weitere Versorgungslücke geschlossen werden.
Kontakt zum Thema:
Prof. Dr. Ralf Ihl - Sekretariat <link mail window for sending>Nadine Hoffheinz, Tel. 02151-3347904