Privatdozent Dr. Robert Bering wurde Professur verliehen

Internationale Fachkapazität in der Psychotraumabehandlung

 

Dr. Robert Bering (47) ist seit 2001 Ärztlicher Leiter und seit 2003 Chefarzt des Zentrums für Psychotraumatologie (ZfP) der Alexianer Krefeld GmbH. Im März 2012 wurde er zum Professor der Universität zu Köln ernannt. Die „außerplanmäßige Professur“ erhielt Dr. Robert Bering „in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen in Forschung und Lehre“.

 

Nach Medizin- und Psychologie-Studium in Köln und Promotion in der Neurophysiologie zum „Dr. med.“ absolvierte Professor Bering seine Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.

In seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Professor Gottfried Fischer am Institut für Klinische Psychologie und Psychologische Diagnostik der Universität zu Köln erfolgte seine Spezialisierung auf dem Gebiet der Psychotraumatologie. Michael Wilke, Geschäftsführer der Alexianer Krefeld GmbH, sieht mit der Professur die Arbeit Berings bestätigt: „Professor Bering hat mit seinem internationalen Engagement die spezifischen psychischen und psychosozialen Folgen bei Gewalt- und Katastrophenopfern in den Fokus der Gesellschaft gebracht, zum Nutzen gerade auch seiner Patienten in Krefeld und im Ambulanz-Netzwerk.“

 

Das Zentrum für Psychotraumatologie wurde von ihm als überregionales Versorgungszentrum für Betroffene von Psychotraumafolgestörungen aufgebaut und beschäftigt heute über 60 Therapeuten in Akutmedizin und Rehabilitation, neben den stationären und tagesklinischen Angeboten mit sechs Ambulanzen in verschiedenen Städten, einer Ambulanz für Kinder und Jugendliche sowie Kooperationen mit den Berufsförderungswerken Köln und Oberhausen. Michael Wilke sagt: „Der Aufbau des Zentrums für Psychotraumatologie ist unmittelbar mit den Aktivitäten Professor Berings in Forschung und Lehre verbunden. Seine Fähigkeit, Erkenntnisse in überregionalen Teams zu bündeln und global nutzbar zu machen, zeigt sich auch im Aufbau des Alexianer-Instituts für Psychotraumatologie gemeinsam mit den Alexianern in Berlin.“

 

Professor Bering führt internationale Forschungsprojekte zur Prävention und Behandlung von Psychotraumafolgestörungen durch, so auf dem Gebiet der psychosozialen Nachsorge und Rehabilitation von Überlebenden von Großschadenslagen – zum Beispiel Terroranschläge, Amok und Naturkatastrophen. Er ist wissenschaftlicher Leiter des EU-Projektes „EUTOPA“, das unter anderem mit der Stadt Köln die psychosozialen Folgen des Einsturzes des Kölner Stadtarchivs evaluiert hat. Aktuell unterstützt Professor Bering japanische Kollegen, um die gewonnenen EU-Erkenntnisse auch zur Bewältigung der Folgen der Tsunami-Katastrophe in Japan nutzbar zu machen. Zuletzt war er mit einer europäischen Delegation führender Fachkollegen Gast der „Israelian Trauma Coalation“ in Israel, um sich mit der Frage der psychischen Widerstandskraft in Krisengebieten zu beschäftigen.

 

Seit 2007 ist Professor Bering mit Fragestellungen der Rehabilitation befasst: „Nur mit der sozialen Perspektive, die Teilhabe am Arbeitsleben und in der Gesellschaft zu verbessern, haben unsere Patienten gute Aussichten, von psychotherapeutischen Methoden nachhaltig zu profitieren. Das kann im Zentrum für Psychotraumatologie mit seinen Angeboten der Rehabilitation besonders gut umgesetzt werden“.