Zertifizierung – Wem nützt das?
Anfang Dezember 2017 erhielt das Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld das Qualitätszertifikat nach DIN EN ISO 9001:2015
An drei Tagen im Oktober standen die Mitarbeiter des Krankenhauses Maria-Hilf Krefeld den beiden externen und unabhängigen Auditorinnen der Zertifizierungsgesellschaft Rede und Antwort. Anfang Dezember 2017 erhielt die Alexianer Krefeld GmbH für das gesamte Krankenhaus die Bestätigung: Die Ziele des Qualitätsmanagements nach DIN ISO 9001:2015 sind erfüllt.
Bei dieser umfangreichen Überprüfung ging es darum, die gesetzten Maßstäbe des Qualitätsmanagements mit der gelebten Realität in den Abteilungen und auf den Stationen zu vergleichen. Inhalt des Audits war die Darstellung der medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Prozesse und Schnittstellen. Alle Bereiche standen auf dem Prüfstand, von der Allgemeinmedizin bis zur Psychiatrie, von den Pflegekräften bis zu den Medizinern.
Über die Bedeutung dieser nun regelmäßig stattfindenden Überprüfung sagt Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Krefeld GmbH: „Gerade unsere drängenden Themen wie Fachkräftemangel, Investitionsstau und Kostendruck zwingen uns, Prozesse zu optimieren. Dies gelingt bei aller Motivation tatsächlich besser, wenn man seine Ziele mit „externem Druck“ konsequent verfolgt“.
Dr. Kathrin Batzill ist die Leiterin Klinisches Prozessmanagement und Strategisches Qualitätsmanagement des Krankenhauses Maria-Hilf. Sie stellt fest: „In Zeiten von Diskussionen über Hygieneampeln, Feinstaubplaketten und Zertifikaten für fast alle uns betreffenden Lebensbereiche werden kritische Stimmen zur „Zertifizitis“ immer lauter. Warum lohnt es sich dann für ein Krankenhaus, sich bei dieser zusätzlichen Belastung einer freiwilligen externen Überprüfung ihrer Prozesse zu unterziehen?“ Die Antwort auf diese Frage gibt sie selbst: „Der Zertifizierungsprozess hat bei allen beteiligten Mitarbeitern ungeahnte Kräfte freigesetzt. Die Chance, den eigenen Arbeitsbereich kritisch zu beleuchten, Abläufe zu hinterfragen und selber am Verbesserungsprozess mitzuwirken, haben die Mitarbeiter sämtlicher Berufsgruppen genutzt. Natürlich ist der Tag des Zertifizierungsaudits dann nochmal besonders aufregend, aber sehr schnell wurde klar, dass die Auditorinnen sich selbst auch mit konstruktiven Ideen und Anregungen einbrachten. Das sorgte deutlich für Entspannung. Und es ermutigte die Kollegen, im Audit selbst konkrete Fragen zu stellen und engagiert ihren Bereich zu präsentieren. Am Ende wurde nirgendwo ein wesentliches Problem festgestellt und doch gibt es viele Ideen, was es zu verbessern gilt. Dadurch, dass wir jetzt jährlich daran gemessen werden, was wir uns an Verbesserungen vornehmen und was wir tatsächlich umsetzen, kommt ein solches Zertifikat vor allem den Patienten zugute und deshalb macht Zertifizierung auch heute noch Sinn!“
Kontakt zum Thema:
<link mail internal link in current>Dr. Kathrin Batzill, Telefon 02151-3345362