Thomas-Schwestern gründen Konvent in Krefeld

Thomas-Schwestern mit Provinzial der Alexianer, Bruder Benedikt bei der Konventeröffnung

In den Räumen der Alexianer leben künftig fünf Ordensschwestern

 

Am Dienstag, den 03. Juli 2012 wurde in der 150-jährigen Geschichte der Einrichtungen der Ordensgemeinschaft der Alexianerbrüder wieder ein Meilenstein gesetzt. In den Räumlichkeiten der Alexianer Krefeld GmbH gründete die Ordenskongregation der „Töchter des Hl. Apostel Thomas“ einen neuen Konvent. Der kleinen Ordensgemeinschaft werden zunächst drei Schwestern angehören. Sie leben auf einer eigenen Etage im Personal-Wohnhaus der Alexianer Krefeld GmbH und arbeiten im Krankenhaus Maria-Hilf, gemeinsam mit den Pflegekräften und Seelsorgern, in der Pflege und Betreuung der Patienten, sowie für die Klienten des Wohnverbundes.

Im Herbst 2013 kommen zwei weitere Thomas-Schwestern hinzu, die dann ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin an der Krankenpflegeschule am Krankenhaus Maria-Hilf beginnen. Bruder Benedikt M. Ende, Provinzial der Alexianerbrüder sagt: „Über die Jahre hat sich eine sehr gute Zusammenarbeit entwickelt und die Mitschwestern tragen wesentlich zur Stärkung des christlichen Geistes in unseren Einrichtungen bei.“

 

Die Ordensgemeinschaft der Thomas-Schwestern wurde 1969 im südindischen Kerala gegründet. Heute befinden sich Gemeinschaften der Kongregation auch in Nordindien, Deutschland, Italien und in den USA. 26 Thomas-Schwestern, alle aus Indien stammend, gibt es in Deutschland, unter anderem in Köln und Münster in den dortigen Einrichtungen der Alexianer. Die Verbindung zu den Alexianerbrüdern begann 1997. In Münster vermittelten sie Sr. Annie Kaithamattam einen Ausbildungsplatz in der Krankenpflege. Es gefiel ihr und ihren Mitschwestern so gut, dass sie blieben und 1999 einen Konvent gründeten. Zu dieser Zeit betrieben die Alexianerbrüder eine Niederlassung in Kerala, was zusätzlich zur besonderen Verbundenheit dieser Ordensgemeinschaften beitrug.

 

Sr. Annie ist nun Oberin des neuen Konvents in Krefeld. Die Thomas-Schwestern verstehen sich als Missionsorden. Ihre Missionsarbeit ist verbunden mit dem Dienst an Armen, Kranken, Waisen, Alten und Hilflosen. Deshalb besteht der Alltag der Schwestern neben dem Leben in der Ordensgemeinschaft vor allem in der Arbeit in den Gesundheitseinrichtungen, wie dem Krankenhaus Maria-Hilf. Das klösterliche Ordensleben findet im Wesentlichen im Konvent im Personalwohnhaus der Alexianer Krefeld GmbH an der Oberdießemer Straße statt. Die Räumlichkeiten sind ausgestattet mit Schlaf- und Gemeinschaftsräumen, einer kleinen Kapelle, einer Bibliothek und Gästezimmern. In der obersten Etage des Gebäudes wird es den Schwestern möglich sein, sich zurückzuziehen und ungestört in der Ordensgemeinschaft zu leben. Das Gebäude selbst befindet sich in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses Maria-Hilf.

 

Sr. Jemma ist Koordinatorin der Thomas-Schwestern für Deutschland und hat den Aufbau des Konvents in Krefeld begleitet: „Seit über 12 Jahren besteht eine gute Zusammenarbeit mit der Alexianer Gesellschaft. Wir sind mit den Alexianer-Standorten Münster und Köln durch unsere Tätigkeit eng verbunden. Wir freuen uns, an einem weiteren Standort der Alexianer, in Krefeld, leben und wirken zu dürfen.“

 

Beschreibung der Ordensgemeinschaft der „Töchter des Hl. Apostel Thomas“:

„Unsere Kongregation und die Missionsarbeit

Gegründet wurde die „Missionary Congregation of the Daughters of St. Thomas, the Apostel” im Jahre 1969 von dem Priester Jacob Thazhathel in Pala, im südindischen Bundesstaat Kerala. Unser Gründer hatte den Wunsch, Verkünder des Evangeliums für die Notleidenden, Armen und Kranken zu sein. Die schlimmste Krankheit ist das Gefühl, ungeliebt und verlassen zu sein. Unser Orden kümmert sich darum, in den Herzen der Menschen Freude, Zuversicht und Hoffnung zu hinterlassen. Das Generalat befindet sich in Bharananganam, Kerala, Süd-Indien.

Zu unserer Kongregation gehören 360 Schwestern, deren Ausbildung in drei Stufen unterteilt ist. Die Kandidatur, das Noviziat und das Juniorat. Wenn die gefühlte Berufung zur Schwester echt ist, regt sich in der zukünftigen Schwester allmählich die Sehnsucht, sich Gott dem feierlichen Profess für immer zu schenken. Die Ablegung der feierlichen Gelübde ist der „große Tag“ der jungen Schwestern.

Die Schwestern sind in Kerala, Nord-Indien, Deutschland, Italien und in den USA tätig. Die Missionsarbeit ist mit dem Dienst an Armen, Kranken, Waisen, Alten und Hilflosen verbunden. Darum haben wir Gesundheitszentren, Schulen und Einrichtungen der Alten- und Sozialfürsorge.

Durch gemeinsames Beten, Leben und Arbeiten versuchen wir unsere Aufgaben zu erfüllen. Die Schwestern in Deutschland sind vorwiegend in Krankenhäusern und Altenheimen tätig.“

 

Die Katholische Kirche in Indien

Die Katholische Kirche in Indien ist die zweitstärkste Kirche Asiens, deren Mitglieder einen Anteil von 1,6 Prozent an der Gesamtbevölkerung ausmachen. Mehr als ein Drittel der Katholiken lebt im kleinen Bundesstaat Kerala in Südindien. 25 Prozent der Gesamtbevölkerung in Kerala sind Christen.

Im Jahr 52 hat der Apostel Thomas die christliche Botschaft nach Indien gebracht und viele Hindus zum Christentum bekehrt. Seitdem wurde der christliche Glaube von Generation zu Generation weiter gegeben.

90 Prozent der Christen in Indien praktizieren ihren Glauben und nehmen regelmäßig am Sonntagsgottesdienst teil. Ein anderer wichtiger Ausdruck des lebendigen Glaubens ist das tägliche Abendgebet in allen christlichen Familien. Es ist ein Grund dafür, dass es viele Berufungen zum Priesteramt und Ordensleben gibt.