Haus Felix – Der Anfang eines neuen Weges

Neues Wohnhaus des Alexianer Wohnverbundes Krefeld für Menschen mit schweren psychischen Behinderungen

 

 

Am 1. Oktober 2013 wurde Haus Felix vom Provinzial der Ordensgemeinschaft der Alexianerbrüder, Bruder Benedikt M. Ende, in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Das geschützte Wohnhaus hat 24 Plätze. Es befindet sich als einzige Einrichtung des Alexianer Wohnverbundes Krefeld auf dem Klinikgelände.

 

Haus Felix macht aber keineswegs einen „klinischen“ Eindruck. Es ist in einigem Abstand zu den Hauptgebäuden auf dem weitläufigen Gelände errichtet, mit einem großen Garten und viel Grün im näheren Umfeld. Bereits im Herbst 2012 ging das Wohnhaus des Alexianer Wohnverbundes Krefeld in Betrieb.

 

Insgesamt betreibt der Wohnverbund sieben Wohneinrichtungen für 125 Menschen mit geistigen oder psychischen Behinderungen. Im Zuge der Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnmöglichkeiten dieser Menschen in den vergangenen Jahren vollzog der Alexianer Wohnverbund Krefeld mit der Inbetriebnahme von Haus Felix nun einen weiteren bedeutenden Schritt – für alle Beteiligten der Anfang eines neuen Weges.

 

Die 24 Bewohner lebten in den alten Räumen noch in einer großen Gemeinschaft und teilweise in Doppelzimmern.. Am 30.09.2012 konnten sie dann in das moderne, freundliche Wohnhaus umziehen. Jetzt leben jeweils sechs Bewohner in vier Wohngruppen. Zusätzlich verfügt das Haus neben dem großen Garten über zwei große Therapieräume. „Hier ist uns ein sehr großer Schritt hin zu guter Wohn- und Betreuungsqualität gelungen“, sagt Maria Jäger, Leiterin des Wohnverbundes. In den Wohngruppen findet jetzt in einem überschaubaren Rahmen gemeinsame Tagesgestaltung statt. Die Bewohner der Wohngruppen erlernen Alltagskompetenzen neu, die ihnen durch die psychische Erkrankung verloren gegangen sind. Sie werden dabei begleitet von multiprofessionellen Kleinteams, die jeweils eine Wohngruppe betreuen. „Wir haben nun ein gutes Maß an Normalität in den Alltag der Bewohner gebracht. Es macht Sinn, für sechs Personen einen Koch- und Putzplan zu haben, sich mit sechs Personen über Regeln des Zusammenlebens auseinander zu setzen, Rücksichtnahme und gegenseitige Unterstützung zu üben“, erklärt Tina Mueller-Boenigk, die Leiterin des Haus Felix.

 

All das ist ganz besonders wichtig, weil Haus Felix eine „geschlossene“ Einrichtung ist. Die Bewohner kommen selten freiwillig. Ein richterlicher Beschluss „nötigt“ sie zu diesem besonderen Schritt, in einem Haus mit geschlossenen Türen zu leben. Hier werden sie „auf sich selbst zurückgeworfen“, können nicht ausweichen und müssen sich ihrer Lebenssituation und ihrer Erkrankung stellen. Das Spannungsfeld, in dem die Mitarbeiter im Haus Felix stehen, ist somit enorm: Zwischen „Wegschließen“ und dem Werben um den freiwilligen Aufenthalt der Bewohner in einem Haus mit geschlossenen Türen. Die Bedingungen, unter denen die Bewohner in Haus Felix leben, sind somit besondere und müssen immer wieder sehr sensibel gestaltet werden. Dem wird das Team gerecht mit einer intensiven pädagogischen Einzel- und Gruppenarbeit, unterstützt durch die enge Begleitung des Psychiaters der Institutsambulanz und nun auch angemessenen Räumlichkeiten.