Die Klinik für Urologie und Kinderurologie stellt am 1. April der Öffentlichkeit die Arbeit der Urologen des Krankenhauses Maria-Hilf im neuen Harnsteinzentrum vor
Laut Angaben der deutschen Gesellschaft für Urologie sind oder waren fünf Prozent der Bevölkerung in Deutschland mindestens einmal betroffen. Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die Harnsteinerkrankungen für die Klinik für Urologie und Kinderurologie des Krankenhauses Maria-Hilf ein wesentlicher Schwerpunkt ist.
Spezialsprechstunde
Die bereits langjährig durchgeführten operativen, endoskopisch, per Stoßwellenlithotripsie oder Laser durchgeführten Therapien bei Nieren-, Harnleiter- oder Blasensteinen ergänzt Chefarzt Dr. Jens Westphal mit seinem Team nun um den Aspekt der Vorbeugung (Prophylaxe). Dabei geht es vor allem darum, den Steinpatienten möglichst bereits nach erstmaliger Entfernung der Steine weiter zu begleiten, um das Risiko einer nochmaligen Steinbildung zu senken. Dreh- und Angelpunkt im Alexianer Harnsteinzentrum – und das ist das Besondere – ist dabei die Spezialsprechstunde, die Dr. Westphal gemeinsam mit Oberarzt Jan Baase durchführt. Dr. Westphal erklärt: „Die Durchführung dieser Sprechstunde schließt eine in den urologischen Kliniken üblicherweise bestehende Versorgungslücke zwischen niedergelassenem Fachkollegen und Klinik. Die Kollegen aus der Praxis wissen unser Angebot sehr zu schätzen, da sie sich auf eine gute Expertise zur Weiterbehandlung ihres Patienten verlassen können. Für uns steht dabei im Vordergrund, alles nötige zu tun, um die Neuentwicklung von Harnsteinen zu vermeiden oder zumindest zu verzögern.“ Die Inanspruchnahme der Sprechstunde erfolgt auf Vorstellung durch den behandelnden niedergelassen Arzt. Mit dem Sekretariat von Dr. Westphal vereinbart der Patient dann einen individuellen Termin.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Wesentliche Risikofaktoren, wieder Harnsteine zu entwickeln, liegen in der Lebensführung begründet. Deshalb ist die ausführliche Analyse der Ursachen und die zielgerichtete individuelle Beratung ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit im Alexianer Harnsteinzentrum. In Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Institut werden die entfernten Steine genau untersucht. Die Ergebnisse über die Zusammensetzung der Steine geben weitere Aufschlüsse über die Ursachen der Steinbildung.
Je nach Erkenntnisstand ziehen die Urologen weitere Fachärzte hinzu. Dies insbesondere, weil zahlreiche Erkrankungen die Harnsteinbildung fördern, wie zum Beispiel Diabetes mellitus oder Bluthochdruck. Dr. Westphal konkretisiert: „Stellen wir zum Beispiel einen hohen Calziumgehalt der Harnsteine fest, können die Endokrinologen aus dem Facharztzentrum Krefeld ermitteln, ob als mögliche Ursache eine Überfunktion der Nebenschilddrüse vorliegt. Wir sind in regelmäßigem Austausch auch mit den Internisten und Chirurgen, aber auch mit den Ernährungsberatern und Physiotherapeuten.“ Sobald geklärt ist, um welche Struktur und Bestandteile des Harnsteins es sich handelt, gibt es durchaus sehr einfache und wirksame Möglichkeiten, der erneuten Harnsteinbildung zu begegnen. Die Hauptursache für die gestiegene Bedeutung der Harnsteinerkrankungen in unserer Gesellschaft ist auch gleichzeitig der Weg zur erfolgreichen Prävention: die veränderten Ernährungsgewohnheiten. Allein stark übergewichtige Menschen besitzen durch einen erhöhten Harnsäurespiegel ein erhöhtes Risiko der Steinbildung. Aber auch bei relativ normalgewichtigen Menschen kann es ein erhöhtes Risiko geben, das zum Beispiel über calziumarme Ernährung und eine Erhöhung der täglichen Wasser-Trinkmenge gesenkt werden kann.
Gesundheitstag Harnsteine
Am Samstag, den 1. April 2017, von 11 bis 14 Uhr geben die Experten der Klinik für Urologie und Kinderurologie auf anschauliche Art und Weise interessante Informationen rund um die Volkskrankheit Harnsteine. Neben den Urologen Chefarzt Dr. Jens Westphal und Oberarzt Jan Baase, die hier auch das neue Alexianer Harnsteinzentrum vorstellen, wird als „special guest“ Prof. Dr. Dr. Dietrich Leusmann, Leiter des Mineralogischen Labors und Harnsteinanalysezentrums am St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind, berichten, was eigentlich weiter mit dem Stein passiert, wenn er raus ist.
Außerdem besteht die Möglichkeit, Original-Operations-Instrumente von Oberarzt Dr. Walter Batzill und Ambulanzleiter Rainer Neuwirth erklärt zu bekommen und am Modell auszuprobieren. Die Ernährungsexpertinnen des Krankenhauses Maria-Hilf Heike Pintat und Ursula Johannimloh werden aufzeigen, wie Essen und Trinken die Harnsteinbildung beeinflussen.
Kontakt zum Thema:
Dr. Jens Westphal - Sekretariat Sabine Krüger, Tel. 02151-3342381