Virtuelle Realität im therapeutischen Einsatz

VR-Brille in der neurologischen Frührehabilitation
Offizielle Präsentation der therapeutischen VR-Brille. V. l. n. r.: Frederic Schaffrath, Kuratoriumsmitglied der Schaffrath-Stiftung für Soziales, Dr. Kathrin Batzill, Klinikdirektorin der Alexianer Krefeld GmbH, Ricarda Mathia (mit VR-Brille), Projektkoordinatorin Therapie im Therapiezentrum am Alexianer (TZA), Mirjam Küsters, Teamleiterin Ergotherapie im TZA und Prof. Dr. Hans-Jürgen von Giesen, Chefarzt der Klinik für Neurologie des Krankenhauses Maria-Hilf.

, Alexianer Krefeld GmbH Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld

Innovative VR-Brille eröffnet völlig neue Möglichkeiten bei neurologisch bedingten Einschränkungen

In der neurologischen Frührehabilitation des Krankenhauses Maria-Hilf Krefeld wird im Rahmen der Therapien seit Neuestem eine VR-Brille eingesetzt. Diese im medizinischen Bereich noch recht neue Technologie kommt dank der Finanzierung durch die Schaffrath Stiftung für Soziales nun den Patienten mit neurologischen Einschränkungen von Bewegung, Denkprozessen und Wahrnehmung zugute. Dr. Kathrin Batzill, Klinikdirektorin und Mitglied der Geschäftsführung der Alexianer Krefeld GmbH, erklärt: „Wir sind sehr an innovativen Lösungen für die bestmögliche Behandlung unserer Patienten interessiert. Die neuen Einsatzmöglichkeiten von VR-Brillen gehören dazu, sind aber über die herkömmlichen Wege unseres Gesundheitssystems nicht finanzierbar. So sind wir als gemeinnütziger Kostenträger hierfür auf die Finanzierung durch Spendengelder angewiesen. Unser herzlicher Dank geht daher an die Schaffrath Stiftung für Soziales.“

Dr. Kathrin Batzill hat die Bereitstellung der VR-Brille mit dem Team des Alexianer Therapiezentrums eng begleitet. Sie sagt: „Diese erste VR-Brille wurde mit 8.566 Euro durch die Schaffrath Stiftung finanziert. Damit haben wir den Einstieg in diese Art der Therapie geschafft und erwarten einen Ausbau mit weiteren Möglichkeiten der Nutzung und damit auch weiteren VR-Brillen. Das wird nur durch weitere Spendengelder möglich sein.“ Die in der Therapie eingesetzten VR-Brillen sind übrigens nicht mit den bekannten Consumer-Produkten vergleichbar, sondern wissenschaftlich geprüfte speziell auf die Therapie ausgelegte Hightech-Produkte, die stetig auf die Bedarfe der Behandlung hin weiterentwickelt werden. Mit Blick auf die komplexe Implementierung dieser Technologie ergänzt Dr. Kathrin Batzill: „Wir sind überzeugt, dass unsere Patienten von dieser neuen Therapieform profitieren werden. Dies haben wir vor allem den engagierten Vorbereitungen des Therapeuten- und Ärzteteams, insbesondere der leitenden Ergotherapeutin Mirjam Küsters sowie von ärztlicher Seite der leitenden Oberärztin der Klinik für Neurologie Dr. Johanna de Broux zu verdanken.“ 

VR-Brillen in der neurologischen Frührehabilitation

Neueste digitale Technik hält seit Jahren immer mehr Einzug bei der Behandlung der Patienten im Krankenhaus. So eröffnen sich durch die Erweiterung bekannter Technologien auf den medizinischen Bereich ganz neue Möglichkeiten. Sogenannte VR-Brillen (VR steht für „Virtuelle Realität“) kennt man aus der Unterhaltungsindustrie. Dort versetzen sich Spieler als bestimmter Charakter in die selbst geschaffene dreidimensionale Spielrealität.

In diese Richtung geht auch der medizinische Einsatz: Unter anderem mithilfe künstlicher Realitäten wieder Stück für Stück den natürlichen Alltag bewältigen. Patienten zum Beispiel nach Schlaganfall können mit VR-Brillen ihre eingeschränkten motorischen, kognitiven und sensomotorischen Möglichkeiten auf eine motivierende, spielerische und zugleich hochwirksame Weise trainieren. Das wird in verschiedenen Anwendungen alltagsnaher Bewegungsmuster, wie etwa Greifen, gezieltes Ansteuern von Objekten oder die Auge-Hand-Koordination erreicht.

Prof. Dr. Hans-Jürgen von Giesen, Chefarzt der Klinik für Neurologie, erläutert: „Aus der Neurowissenschaft und unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, dass durch gezielte Reha-Maßnahmen nach einer Hirnschädigung Nervenzellen neu vernetzt und betroffene Gehirnregionen aktiviert beziehungsweise deren Funktion von anderen Regionen übernommen werden können. Diese VR-Technologie ergänzt unser breites Spektrum an Therapien auf ideale Weise, sodass wir mithilfe weiterer Spendengeber eine Ausweitung dieses Angebotes anstreben.“ 

Die Schaffrath Stiftung für Soziales

Friedhelm Schaffrath ist Inhaber der von ihm 1961 gegründeten Schaffrath-Gruppe und Gründer der Schaffrath Stiftung für Soziales. Vorstand der Stiftung ist neben dem Stifter seine Frau Renate Schaffrath.

Friedhelm Schaffrath eröffnete 1961 sein erstes Geschäft in Rheydt. Weitere folgten in Krefeld und anderen Städten – daraus wurde die Schaffrath-Gruppe.

Website: Schaffrath Stiftung für Soziales

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