Umstrukturierung des Alexianer-Standortes Tönisvorst

Die Alexianer Tönisvorst GmbH umfasst ab dem 01. Januar 2021 die Rehabilitationsklinik für Geriatrie, das ambulante Medizinische Versorgungszentrum und die Seniorenhäuser, neben St. Tönis auch in Vorst.
Die Einrichtungen der Alexianer Tönisvorst GmbH an Hospital- und Gelderner Straße. Der Krankenhausbetrieb wird eingestellt, der Standort mit allen Immobilien inhaltlich weiterentwickelt.

, Alexianer Krefeld/Tönisvorst

Die Alexianer stehen zum Standort Tönisvorst - 
Zum 01.01.2021 wird der Krankenhausbetrieb in Tönisvorst eingestellt. Die stationäre Reha-Klinik für Geriatrie, das ambulante Medizinische Versorgungszentrum und die Pflegeeinrichtungen bleiben Bestandteil der Angebote.

Mit dem Jahreswechsel 2020/2021 wird der stationäre Krankenhausbetrieb mit 55 Betten Innere Medizin und 7 Betten Chirurgie eingestellt. Damit wird es in Tönisvorst kein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mehr geben. „Dies ist eine starke Veränderung des Tönisvorster Gesundheitswesens. Dessen sind wir uns bewusst“, erklärt Michael Wilke, Geschäftsführer der Alexianer Tönisvorst GmbH.

Bereits 2018 musste die Notaufnahme als Herzstück eines jeden Krankenhauses aufgegeben werden. Die bundeseinheitlichen Vorgaben an eine stationäre Notfallversorgung wurden damals so erweitert, dass kleine Krankenhäuser diesen nicht mehr gerecht werden konnten.

Michael Wilke beschreibt die ursächlichen Faktoren: „Die Gesundheitspolitik setzt konsequent auf Größe und Spezialisierung von Krankenhäusern. Eine Möglichkeit, die Entwicklung in diese Richtung zu beschleunigen, ist, die gesetzlichen Qualitätsvorgaben massiv zu erhöhen und diese mit der Leistungsvergütung zu verbinden. Genau das erleben wir seit einiger Zeit. Dem Krankenhaus Maria-Hilf Tönisvorst als kleines Krankenhaus der Grundversorgung wird unter diesen Voraussetzungen jede Chance auf wirtschaftliche Stabilisierung genommen.“ Der Verlust der Notaufnahme zog einen Rückgang an Patienten von circa 25 Prozent nach sich. Ohne die entsprechenden Leistungsangebote war es letztlich aussichtslos, qualifiziertes und engagiertes Krankenhaus-Fachpersonal in Tönisvorst nach zu besetzen.

Die Corona-Pandemie mit Lockdown im Frühjahr und das damit verbundene weitgehende Zurückfahren des Krankenhausbetriebs haben den Prozess mit dem Ergebnis der Schließung nun noch beschleunigt.

Gute Perspektiven für den Alexianer-Standort Tönisvorst

„Mit der Schließung des Krankenhauses wird zwar ein Kapitel geschlossen, aber ein neues aufgeschlagen“, zeigt Michael Wilke Perspektiven für die Zukunft auf. Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Tönisvorst wurde 2018 gegründet und wird aktuell durch Fachärzte getragen. „Für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sind die ambulanten medizinischen Angebote wichtig. Perspektivisch sollen alle Ärzte zentral an der Hospitalstraße 2 arbeiten. Das ermöglicht wegen des unkomplizierten Austauschs eine noch höhere Versorgungsqualität und Synergieeffekte“, betont Michael Wilke.

Es gibt zudem noch einen großen stationären Bereich an der Hospitalstraße: die Rehabilitationsklinik für Geriatrie. Sie soll weiterwachsen. „Die Kostenträger haben bereits ihre Unterstützung signalisiert, sodass wir hier einen eminent wichtigen Baustein in der Gesundheitsversorgung der älteren Generation weiter entwickeln können. Das war von Anfang an unser besonderes Anliegen für Tönisvorst“, sagt Michael Wilke.

Ebenso bleiben die Seniorenhäuser in St. Tönis und Vorst fester Bestandteil der Angebote der Alexianer für die Bürger der Apfelstadt. „Die Qualität der Unterbringung, der pflegerischen Versorgung und der Betreuung wird seitens des MDK und der WTG-Behörde sehr gelobt. Die Auslastung liegt wegen des guten Aufnahmemanagements regelmäßig bei nahezu hundert Prozent. Und das Wichtigste: Die Bewohner fühlen sich wohl und die Angehörigen wissen sie gut versorgt.“

Zukunftsplanung Pflege

Hinsichtlich der Stärkung der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung in Tönisvorst ist ferner angedacht, in den Räumlichkeiten an der Hospitalstraße ein weiteres Pflegeangebot zu etablieren. Auch hier laufen bereits die Gespräche.