Ernährungswissenschaftliches Projekt im Seniorenhaus Vorst

Die Studierenden Peter Plaumann (l.), Charlene Tötsches (2. v. l.) und Nina Dohmen (r.) beteiligten sich unter der Leitung von Professor Dr. Norbert Ludwig (2. v. r.) und Claus Keultjes (3. v. l.) an dem Ernährungsprojekt. Die Bewohnerin Katharina Voß genoss es sichtlich.

Ernährung: Wissenschaft trifft Praxis

Oecotrophologie-Studierende der Hochschule Niederrhein waren zu Gast im Seniorenhaus Vorst

 

„Ernährung in einer vollstationären Pflegeeinrichtung“ hieß das Projekt, das Studierende der Ernährungswissenschaften der Hochschule Niederrhein gemeinsam mit dem Seniorenhaus Vorst der Alexianer Seniorenhilfe durchführten.

Im Herbst 2018 entwickelte Professor Dr. Norbert Ludwig, Lehrgebiet Ernährungsmedizin und Stoffwechselphysiologie an der Hochschule Niederrhein, die Idee, eine Seniorenpflegeeinrichtung aus ernährungswissenschaftlicher Sicht kennenzulernen. 30 Studierende des sechsten Semesters sollten sich an dem Ernährungsprojekt, frei nach dem Motto „Wissenschaft trifft Praxis“ beteiligen.

Gemeinsam mit dem Leiter des Seniorenhauses Vorst Claus Keultjes und der Pflegedienstleiterin Doris Herold wurde das Projekt konkretisiert und in den vergangenen Wochen realisiert. Claus Keultjes beschreibt den ersten Teil des Projektes: „An zwei Tagen kochten und backten die Studierenden gemeinsam mit den Bewohnern. So hatten die Beteiligten die Gelegenheit, in ungezwungener Atmosphäre ins Gespräch zu kommen. In den zahlreichen und lebhaften Kontakten konnten sich die jungen Wissenschaftler ein gutes Bild vom Leben in einem Pflegeheim und von den Besonderheiten der Ernährung machen.“ Und er ergänzt: „Die jungen Gäste schilderten, dass sie die Atmosphäre und den zugewandten Umgang des Personals mit den Bewohnern sehr beeindruckt hat. Das freut mich natürlich außerordentlich.“

Zu den eigenen Eindrücken erzählte die Studentin Charlene Tötsches: „Wir konnten unser theoretisches Wissen um die Ernährung pflegebedürftiger Menschen in der Praxis erproben. Das war für mich sehr bereichernd.“ Mitstudent Peter Plaumann ergänzt: „Interessant war es, den Einsatz von Hilfsmitteln, wie zum Beispiel bewohnerfreundliches Besteck, zur Erleichterung der Nahrungsaufnahme zu erleben.“ Studentin Nina Dohmen zeigte sich beeindruckt: „Das Pflegepersonal muss sich individuell auf die Ernährungsgewohnheiten eines jeden Bewohners einstellen und gleichzeitig die Gesundheitssituation im Blick haben.“ Und die beteiligten an Demenz erkrankten Bewohner erzählten gerne aus ihrem noch funktionierenden Langzeitgedächtnis von althergebrachten Kartoffelsalat-Rezepten. Das Fazit war einhellig: Das persönliche und offene Gespräch mit Bewohnern und Pflegenden führte zu einer erweiterten Sicht des Themas Ernährung. Zum Abschluss führten die Jungwissenschaftler noch eine Oecotrophologie-Schulung für die Pflege- und Betreuungskräfte des Vorster Seniorenhauses durch. Nach dieser erfolgreichen Premiere wünscht sich Professor Dr. Ludwig: „Dieses Projekt sollten wir zur gegenseitigen Bereicherung im nächsten Studienjahr fortsetzen“.